Basics

Soziale Diagnostik wozu?

Die Rede von Diagnostik war im Diskurs der Sozialen Arbeit lange Jahre verpönt. Sie schien geradezu paradigmatisch zu sein für die Verlagerung der Aufmerksamkeit von den gesellschaftlichen Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnissen auf vermeintliche persönliche Defizite der AdressatInnen – also für genau das, was man als Therapeutisierung beschreiben kann. Unvergessen der Vorwurf, es handle sich bei Diagnostik um nichts anderes als um üble Nachrede. Diese pointierte Einschätzung basierte auf dem in den Sozialwissenschaften, vor allem der Kriminologie, weit rezipierten „Labeling Approach“, der die negativen Folgen der Etikettierung von Personen oder deren Verhalten als abweichend durch Instanzen der sozialen Kontrolle für die davon Betroffenen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte. So besehen musste jede Diagnose als Rechtfertigung von Ausschluss verstanden werden. 

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Kurzbeschreibung

Das Inklusionschart ist ein kompaktes sozialdiagnostisches Instrument, das die soziale Situation einer Person in 3 Achsen abbildet:

  1. das Maß der Inklusion in die wichtigsten gesellschaftlichen Funktionssysteme (Zugang zur gesellschaftlichen Infrastruktur)
  2. Niveau der Existenzsicherung
  3. Funktionsfähigkeit

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Formulare IC3 und Manual

Im Manual (pdf) finden Sie neben einer grundlegenden Einführung in das IC3 Hinweise zu den Formularen, der Gesprächsführung anhand dieser, dem Ausfüllen und der Auswertung der Daten. 

Das Formular steht als .doc und .pdf zur Verfügung. Seine Verwendung ist unter Beibehaltung des Copyright-Hinweises frei.

Anwendungsbeispiele des IC3 sind in der Versionsgeschichte dokumentiert.

Literaturliste zum IC

Apel, Helmut / Fertig, Michael (2009): Operationalisierung von „Beschäftigungsfähigkeit“ – ein methodischer Beitrag zur Entwicklung eines Messkonzepts. In: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung Jg. 42.  S. 5-28.

Grünzweil, Sabine / Paul, Marlene / Rameseder, Verena / Sattler, Corinna (2011): Das Inklusions-Chart im Praxistest. Anwendung und Weiterentwicklung des Instruments in Arbeitskontexten der Sozialen Arbeit. Masterthese an der FH St. Pölten. St. Pölten.

Hausegger, Trude (Hg.in) (2012): Arbeitsmarktbezogene Diagnostik und Wirkungsorientierung. Wien, Köln, Weimar.

Luedtke, Kitty / Luedke, Peter: Inklusionsdiagnostik

Pantuček-Eisenbacher, Peter (2014): Inklusionsdiagnostik. In: Resonanzen. E-Journal für biopsychosoziale Dialoge in Psychotherapie, Supervision und Beratung, 2(2). Krems. S. 162-177. (Onlineversion)

Pantuček, Peter (2012): Inklusion messen, Exklusion sichtbar machen? Das Inklusions-Chart als sozialdiagnostisches Instrument. Referat auf der Tagung „Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge – Universelles Menschenrecht oder Privileg?“ der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V., Berlin, 29.10.2012.

Pantuček, Peter (2012): Demokratie / Freiheit / Professionalität. Referat auf dem Herbstsymposium des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung „Top down oder bottom up: Case Management und Sozialraumorientierung als professionelle Allmachtsfantasien?“, St. Pölten, 20.9.2012.

Pantuček, Peter / Vyslouzil, Monika (2012): Forschen und Agieren im Sozialen Raum – lokale Inklusionsforschung des Arlt Instituts der FH St. Pölten. In: Brandstätter, Manuela / Schmid, Tom / Vyslouzil, Monika (Hg.): Community Studies aus der Sozialen Arbeit. Theorien und Anwendungsbezüge aus der Forschung im kleinstädtischen/ländlichen Raum. Münster. S. 405-415.

Pantuček, Peter (2010): Theorie als praktisches Formular. Die Inklusions-Chart 2 (IC2). In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit Nr. 4.  S. 56–69.

Pantuček, Peter (2009): Inklusions-Chart v2. Formulare und Manual. In: http://pantucek.com/diagnostik/IC2. Wien.

Pantuček, Peter (2009): Die erweiterte Inklusions-Chart IC2. Ein breit einsetzbares Instrument der Lebenslageneinschätzung. In: Pantucek, Peter / Röh, Dieter (Hg.): Perspektiven Sozialer Diagnostik. Wien und Münster. S. 219-232.